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2011-05-10 19:08:23 (UTC)

später

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Die Wirkung hielt nicht lange an. Ich habe die Schnitte mit Es-Kompressen abgedeckt und verpflastert. Sie sind zu groß um sie nicht zu versorgen und dennoch... einst war mehr Trost darin. Das ist unbefriedigend, ich fühle mich geneigt weiterzumachen, mehr Schnitte zu setzen, das Bein zu entfleischen. Ich weiß, das würde nichts nützen.

Doch andererseits, wozu aufhören? Spielt es eine Rolle ob ich weitermache oder nicht? Ich bin gefangen in mir und werde mich nicht los. Nicht die Haut, das Fleisch, die Muskeln und Sehnen sind der kerker. Ich bin es, das was in meinem kopf ist, ist es, das was in meinem Herzen ist (verzeiht das Melodrama) ist es. Das muß ich los werden. Mich muß ich los werden. Um mich zu befreien muß ich mich... was? überwinden? auslöschen? beenden?

DAS ist Weicheitum, das ist Mangel an Entschlußkraft; widerlich, peinlich, verachtenswert.

Ich bin müde davon gegen das in mir anzukämpfen, das nicht weitermachen will und auch ich sehe keinen grund, weiterzumachen. Im Weitermachen liegt kein Heroismus. Du fällst, stehst auf, schüttelst den Staub ab und machst weiter. Und wozu? Wofür? Weitermachen um weiterzumachen? Selbstzweck soll die Antwort sein?

Wie es scheint vertrage ich das Alleinsein nicht. Wie es scheint vertrage ich es nicht, nicht abgelenkt zu sein. Ich vertrage den Blick auf mich nicht. Ich vertrage es nicht, mir, der Leere, ausgeliefert zu sein. Ich bin der Abgrund der geduldig auf mich wartet, den ich nicht überwinden kann. Oder will. Wozu auch? Er ist schon immer da, er ist Wahrheit. Der Rest ist erlernte Lüge.




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