/me
schönsprech?
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die kleine postecke:
Timestamp: 2007-06-07 08:25:02 GMT
In reply to: euphemismen sind scheiße
Message:
korrekt, tun sie. kannst du zu deinem vorteil nutzen.
indem
du davon _überzeugt_ bist, daß du besser für die firma
bist
als einer dieser aufgeblasenen windbeutel, hast du eine
andere ausstrahlung. das mag zwar ebenso verwerflich sein
wie sich zu prostituieren und mit girladen zu schmücken,
hat
allerdings den effekt, daß du dich nicht damit
beschäftigen
oder erlernen musst. das kommt von automatisch. und es ist
wahr und ehrlich - und das schmeckt selbst der
stumpfsinnigste chef in seinem glitzerwahn.
obendrein kennst du doch die laienpsychologie des
arbeitsmarktes. je mehr bullshit jemand in seine bewerbung
schreibt, desto mehr beschäftigt er sich damit, desto mehr
mühe macht er sich.
es geht nicht darum wie wahr das ist, sondern um den
effekt
der selbst-gehirnwäsche und die darstellung von
motivation,
da zu arbeiten. je mehr du dir den arsch abschuftest und
dein rückgrat abbaust, natürlich nicht ohne die notwendige
firmenform von selbstbewusstsein beizubehalten (krieche
beim
chef, aber sei wer im team), desto geeigneter bist du für
die firma.
kenne das system, nutze die schwachstellen. ist wie
hacking.
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da hast du wohl recht, aber ich würde in so einer firma
unglücklich werden. außerdem kann ich sowas nicht,
euphemismen kann mein hirn nur dann, wenn es sie nicht
ernst meint.
hacking wäre cool. ich wäre stolz, wenn ich das könnte.
ende der postecke
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ich überlege gerade, wie ich das angenehmer formulieren
könnte : "phyisch und psychisch erkrankte und alte
Menschen"
die tätigkeitsbeschreibung ist zwar zutreffend, doch sie
klingt nach schmerzen, wahnsinn und siechtum, und das ist
für bewerbungsschreiben ungünstig.
die bewerbung muß geschmeidig klingen, angenehm und nach
urlaub am strand. keinesfalls nach arbeit, mühsal und
streß mit vorgesetzten oder kunden, nach anwalt und
finanzamt. eine bewerbung muß ein lächeln auf das gesicht
des personalers zaubern. dennoch darf sie keine lüge sein.
es darf weh tun, aber der schmerz muß angenehm sein.
auf der anderen seite, wie soll man etwas für jemanden
angenehmes schreiben, wenn man das gegenüber nicht kennt?
was bleibt? die sache so zu schreiben, das man sie als in
ordnung ansieht. fertig.