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2007-06-05 17:55:16 (UTC)

ARGE versus Arbeit

eine von mir häufig vorgebrachte reaktion auf das, was der
typ von der ARGE sagte (es ging um $bildung), war „Das ist
aber widersinnig.”. die reaktion meines gegenübers bestand
in einem achselzucken. und einem lächeln.

-”Sie können das hier beantragen. Ich lehne das dann ab,
dann legen Sie Widerspruch ein, wir lehnen den ab und dann
gehen Sie vors Sozialgericht und das sagt ihnen dann, daß
Sie den Falschen verklagt haben.”

dieses land wird mir stetig unsympathischer. ich kann
menschen verstehen, die gewalttätig werden.
sinn und zweck der HARTZ-IV-Regeln ist es zweifellos, ein
prekariat zu schaffen, welches als abschreckung dienen
soll.

der mann sagte noch, wenn ich einen arbeitgeber fände, der
mir eine einstellungszusage machte, dann würde die ARGE
eine $Bildung zahlen. sowas finde ich widersinig.

man sagt mir zuweilen nach, in der regel nach diskusionen,
daß an mir alles abperle, das ich unangreifbar sei. der
ARGE-typ hat mich übertroffen. ich wette, die haben da
gesprächstrainings. er sagte sogar, ich solle einen neuen
reha-antrag stellen, denn ich müsse ja einsehen, daß die
ARGE nicht zahlt, wenn sich andere quellen anzapfen
ließen.

ich brachte alle argumente vor und habe nichts erreicht.
sogar die kosten ($Bildung versus HARTZ-IV
bis zur rente) habe ich angesprochen. der typ entgegnete,
wenn ich einen ausbildungsträger fände, der bereit sei,
meine $Bildung auf zwei drittel zu kürzen, mir im zweiten
lehrjahr das entgelt des drittes lehrjahres zu zahlen,
dann würde die ARGE die sache genehmigen. auch das ist
widersinnig. denn wenn ich eine ausbildung hätte, wieso
sollte ich mir die von der ARGE genehmigen lassen wollen?

mein ziel liegt mitnichten darin, widersprüche und klagen
einzureichen. mein ziel liegt darin, arbeit zu finden.
bei meinem zweiten termin (ja, die ARGEn vergeben zwei
termine am selben tag) wurde ich in eine liste von
interessenten für ein noch zu installierendes programm der
ARGEn aufgenommen, bei dem man übers internet lernen kann.

ich bin verzweifelt und weiß nicht, was ich tun soll und
ich weigere mich, irgendwelche aushilfsjobs anzunehmen.

ich muß aufgrund meiner erfahrungen jedem, der mit dem
gedanken spielt, eine reha zu machen um später wieder ins
berufsleben einzusteigen, dazu raten, davon abstand zu
nehmen. ist man einmal aus dem arbeitsprozess raus und
trägt das stigma der rehabilitation, gibt es keine
rückkehr. nimm lieber einen langen urlaub, einen
molotovcocktail zur hand und mach kaputt, was dich kaputt
macht. Müntefering ist ein feind, Pofalla ist ein feind,
Schäuble ist ein feind und alle anderen, die dafür sorgen,
das elend der menschen zu erhalten, statt es zu beenden,
sind feinde. denn Würde ist etwas, das jedem menschen von
geburt an zusteht.

beim zweiten termin wurde meine selbstmotivation gelobt.
kann ich mir nix für kaufen.

daß ich die ARGE bescheiße macht mir kein schlechtes
gewissen. und ich halte mich auch nicht mehr für
antisozial, wenn ich regeln nur dann befolge, wenn sie
sinnvoll erscheinen. in der regel halte ich mich nämlich
an regeln. ich bleibe sogar an roten ampeln stehen. es sei
denn, die straße ist frei. es gibt die einen, die regeln
von sich aus einhalten und es es gibt die anderen, die
solange gegen regeln verstoßen, bis sie gerichtlich zur
einhaltung dieser regeln gezwungen werden. vielleicht
sollte ich meine zeugnisse manipulieren. offensichtlich
kommt es nämlich nicht darauf an, ehrlich zu sein, sondern
den fuß in die tür zu bekommen. irgendein gericht hat in
eienme urteil verkündet, daß arbeitslose in ihren
bewerbungen ehrlich sein dürfen, auch dann, wenn sie die
stelle deshalb nicht bekommen. wenn der arbeitslose in
seiner bewerbung also nicht lügt, darf das nicht
sanktioniert werden.

ich habe verschiedenen dinge im kopf (die sache bringt
mich so in rage, daß ich die alten PANTERA-CDs wieder
anhöre). arbeitslosenhilfevereine aufsuchen und mich
beraten lassen, anwäte aufsuchen und klagen, mein
engagement für FOSS (Freie und OpenSpurceSoftware)
ausbauen, denn in den arbeitslosenhilfevereinen gibt es
bestimmt ein paar linuxer, um so kontakte zu knüpfen und
an einen job zu kommen. wie gesagt, ich will nicht vor
gericht gehen, denn das ist mir zu aufwendig und zuviel
drumherum. im moment möchte ich nichtmal dem typen von der
ARGE wehtun, weil mir das zuviel mühe und der typ es nicht
ist.

etwas positives gab es heute dennoch. meine übersetzungen
wurden online gestellt. ja, freunde, mitmenschen,
elendstouristen. ich bin im i-net. meine arbeit wird
gewürdigt. mein engagement hat einen wert.

bei der ARGe wurde festgestellt, daß ich noch immer als
reha-fall gelte. der rententräger hatte mir ja geschirben,
daß die maßnahme beendet werde und der sachbearbeiter
sagte auf meine nachfrage, daß dabei das datum des briefes
zähle. das war eine lüge. die maßnahme läuft erst im
sepztember aus, falls ich nicht reagiere.

so ziemlich am ende des ersten termins fragte ich den
typen
„Was mach denn jetzt?”
und er sagte
- „Jooo, das weiß ich auch nicht.”

ich hatte einen brief angefangen, den ich diversen medien
zusenden wollte, doch ich nahm abstand davon, weil mein
ziel ja nicht darin besteht, mich mit behörden
herumzuärgen.
wenn die ablehnung wenigstens von arbeitgeberseite her
käme, dann könnte ich damit leben. aber so... ich krieg
das nicht in meinen kopf. da existiert eine behörde zu
einem bestimmten zweck. den erfüllt sie nicht, im
gegenteil läuft die tätigkeit der behörde ihrem auftrag
zuwider und obwohl viele das bemerken und einige sogar
aktiv werden, macht die behörde einfach so weiter. ich
versteh das nicht. wieso ist das so? wieso schämen die
sich nicht in grund und boden? wo ist deren anstand? ist
mein menschenbild ein zu positives? kann das sein?


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