/me

2006-08-10 10:07:00 (UTC)

ARGE

ich war beim arbeitsamt. schon an der ausstattung der
wartebereiche und am verhalten der angestellten, am klang
ihrer stimme, an der art wie sie sprechen, sätze
formulieren, den "kunden" ansehen, ihm zuhören, ist
deutlich erkennbar, daß zwischen arbeitenden, arbeitslosen
und ALG 2 beantragenden deutliche soziale klüfte bestehen.
die einen haben für ihr arbeitslosengeld gearbeitet, die
anderen, die aussätzigen, ansteckenden, sind eher eine art
wegelagerer, bettler, machen arbeit und man muß sie
loswerden. leider nicht, indem man ihnen sofort hilft,
sondern indem man sie in die warteschlangen zwischen den
verschiedenen zuständigen kollegen schiebt.

der für die vermittlung zuständige angestellte kommt
gerade aus dem urlaub und ist ziemlich überlastet, so daß
die abwicklung meines antrages dauern kann. ich versuche
seit etwa drei stunden den mann per wahlwiederholung zu
erreichen. ohne erfolg. dabei bin ich sowas von motiviert!
seine telephonnummer ist 16 stellen lang.

vorsichtshalber habe ich den statdwerken einen brief
geschrieben und sie darauf hingewiesen, daß es zu
verzögerungen bei der bezahlung der rechnungen und
abschläge kommen kann. das habe ich mit der frage
vebunden, ob und wie wir gemeinsam eine für beide seiten
annehmbare lösung finden können. ich ließ einfließen, daß
ich auch gern für die statdwerke arbeiten würde und diesen
und jenen beruf erlernt habe, zuverlässig und lernwillig
sein.

vielleicht klappt es ja. zumindest ist dies eine der
ungewöhnlichsten stellenanfragen die ich je schrieb. ich
habe sie denn auch nicht an den Kundendienst, sondern an
die hochoffizielle adresse adressiert.

jetzt muß ich noch zur bank und mir die kontoauszüge der
vergangenen drei monate geben lassen, von der krankenkasse
benötige ich die bestätigung, krankenversichert zu sein,
vom vermieter angaben zur wohnung.




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