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mal ehrlich!
das schlimme an so sozialfuzzis und psychotussies ist deren
sprache. es wird nicht einfach etwas besprochen, diskutiert,
beredet, erörtert etc, nein, das thema wird "kommuniziert"
und "problematisiert", in der wochenrückschau gibt es
"highlights" und "lowlights". die umgebung in der jemand
sich aufhält ist keine umgebung, es ist ein "setting".
*erbricht sich* fachtermini müssen sein. aber man sollte sie
meiden, solange es geht, denn das verbessert das verständnis
des gesagten.
im wochenrückblick faßte ich mich deshalb kurz. ich empfände
"das hier als interessant". fertich.
mit meiner selbstpersönlichen so-und-so-therapeutin (die
ganz nett aussieht) sprach ich heute über agressionen. ich
hatte den eindruck, von ihr in diesem punkt nicht ernst
genommen zu werden. möglicherweise mein verschulden, weil
ich solche dinge in vier-augen-gesprächen untertreibe. was
ich meine ist folgendes: aggressionsdurchbrüche sind selten,
kamen bis jetzt nur zwei mal vor, doch sie können heftig
sein. ich bin durcheinander. ich bilde mir das nur ein.
meine lieben. ihr merkt, oder auch nicht, daß mich die
vielen menschen auch heute wieder enorm angestrengt haben.
das äußert sich als tinnitus, als kopfschmerz, als
verspannung, als druck im brustkorb, als gereiztheit, als
ständiges führen fiktiver dialoge im kopf, als erschöpfung.
nächste woche werde ich deshalb versuchen, nur noch dann zu
lächeln, wenn mir tatsächlich danach ist, und auch sonst,
vielleicht, als kleines schmankerl auf kommende dinge, meine
stimmungen "mal voll zuzulassen". naja, soweit das
unproblematisch möglich ist. den wenn menschen sich erstmal
an das verhalten eines anderen mensxchen gewöhnt haben,
erwarten sie dieses gewohnte verhalten als kostante größe.
ich werde also aufhören, interesse zu heucheln (ich werde
mir aber verkneifen, meinem gegenüber zu sage, daß seine
lebesgeschichte mich langweilt. ich werde darauf verzichten,
den anderen zu ermutigen, mich anzusprechen), zu lachen (ich
erkenne die pointe eines witzes und lache dann, weil es die
pointe ist und nicht etwa, weil der witz mich amüsiert
hätte. die meisten witze sind schlicht
erbärmlich.)desweiteren werde ich noch weniger reden,
tatsächlich nur soviel, wie es mich drängt. es wird also
eine ruhige woche voller einsamkeit werden. *seufzt* wie
schön! ich tue das auch, weil ich nur auf diese weise
erfahre, was echt ist an mir ud was maske ist. ich kenne
mich da selbst nicht aus. irgendwann verschwimmt das
nämlich. und nur wenn ich ehrlich zu mir bin, kann ich meine
probleme kennenlernen und lösungen finden.
die therapeuten und sozial *blah* vermitteln mir das gefühl,
sich für meine belange zu interessieren. in der klinik hatte
ich dieses gefühl nicht. und! sie scheinen eine ehrliche
freundlichkeit an den tag zu legen. soll heißen, nicht so
eine heuchlerische therapeutenfreundlichkeit. sie verhalten
sich meistens _normal_. das ist ungeheuer angenehm.
soweit meine eindrücke von der ersten woche arbeitsreha.
und jetzt harren zwei flaschen 2004er südafrikanischer
Merlot meiner. "Ich habe eine Verabredung mit der Ewigkeit.
Da will ich nicht zu spät kommen." (STARTREK)