/me

2004-08-01 21:32:37 (UTC)

seltsamkeiten

yes, sir. ich fühle mich eisig einsam. ich denke daran, das
wegzuschneiden, ich nahm stattdessen atosil, trinke bier
und fülle bescheuerte tests aus, um mich abzulenken, um
mich nicht für oder gegen das verbrennen entscheiden zu
müssen. schneiden, verbrennen – ja was denn nun? nun, mein
leser, du siehst das dilemma. zu beginn wollte ich
schneiden, doch jetzt will ich brennen, denn das macht
keine sauerei, außerdem ist es brutaler und somit
angemessener als die kindische spielerei mit einer klinge.
ich habe überlegt, weil ich an ein eines der gespräche mit
th dachte, das ich, als ich mch mit einer mülltüte zu
ersticken versuchte, mich ähnlich wie heute gefühlt habe.
es war einfach niemand da, den das gestört hätte. *einen
moment geduld, es geht gleich weiter* *geht zum
kühlschrank, holt ein weiteres bier* zu dieser zeit war
niemals irgendwer da der sich an irgendetwas gestört hätte.
ich werde selbst nicht so recht schlau daraus. ich genüge
mir nicht als fundament für mein überleben. andererseits
ist der kontakt zu menschen zu anstrengend. fazit: ich
brauche einen viel größeren abstand zu menschen, zeitlich
und räumlich. ihre permanente abwesenheit aber, ist so
schädlich wie ihre permanenet gegenwart. ich ertrage die
anwesenheit meiner gefährtin kaum länger als einen tag und
brauche danach einen tag pause. oder besser zwei oder drei.
nein, drei ist einer zuviel. also einmal in 72 stunden für
die dauer von 24 stunden ist die gegenwart einer mir
nahestehenden person mir zuträglich. vielleicht sollte ich
mit th mal darüber reden. der urgrund für meine fehl-
sonder- und zusatzfunktionen scheint das verlassensein zu
sein. scheint der umstand zu sein, daß ich „nicht in der
lage bin, stabile objektrepräsentanzen“ zu bilden. oder
hieß das anders? ich bin nur unzureichend in der lage, mir
ein inneres bild von dem mir nahestehenden menschen zu
bewahren.
wozu ist das nützlich? es vermeidet enttäuschungen. wenn
jemand aus meinem empfinden verschwindet kurz nachdem er
tatsächlich gegangen ist, dann trauere ich seinem
verschiwnden nicht nach, weil er schließlich gar nicht da
war, sprich: eigentlich nicht existiert. menschen die mir
nahestehen hören auf zu existieren, wenn sie gegangen sind.
das erklärt, wieso ich mich in diesem moment wie ein
einbrecher fühle, der an einem fremden rechner aus
unerfindlichen gründen einen text schreibt. ich fühle mich,
als schwebte ich über dem stuhl, als habe mein rücken, mein
nacken keinerlei gewicht und als würde er deswegen in
richtiung decke schweben. die hände gehören nicht mir. sie
sind durch dünne fäden mit meinem schultergelenk verbunden
und ich selbst sitze im diesem körper und er schreibt, was
ich will das er schreiben soll. ich fühle mich entkörpert.
seltsames ding, diese psyche.

das empfinden des fliegen-könnens hatte ich mehrmals als
kind. ich glaubte, empfand und sah, daß ich von der küche
ins schlafzimmer fliegen konnte. dazu mußte ich die arme
anziehen und die hände in höhe der schultern nach außen
drehen um flügelbewegungen machen zu können. ja, und dann
flog ich, leicht wie eine feder vom küchentisch zur tür des
schlafzimmers meiner eltern. das war so real, das ich oft
versucht habe, es zu wiederholen, was aber leider nicht
klappte. fliegen zu können, obwohl das für einen menschen
unmöglich ist, was ich wußte, erschien mir für mich als so
natürlich wie nur irgendwas. ich war davon überzeugt, diese
besondere fähigkeit zu besitzen, denn ich hatte es ja
erlebt und erfahren. gleichweohl wußte ich, daß niemand
sonst fliegen konnte. sogar die perspektive stimmte. ich
sah die küche von oben, ich sah mich selbst von vorn, wie
ich in der luft schwebte und mit den händen wedelte und zur
schlafzimmertür flog.
es gibt noch zwei träume die mir genauso realistisch
erschienen und von dem einen weiß ich nicht, ob es ein
traum war. er hat einen eindeutig homosexuellen inhalt
(meine klassenkameraden und ich waren nackt. wir hatten
zwar hatten zwar keinen sex miteinander, aber es war alles
bereit) und den habe ich nur einmal geträumt. den anderen
träumte ich zweimal. er handelte davon, daß in dem
aluminiumschrott, wir wohnten damals direkt über der fabrik
die aus alublechen schankanlagen und fleischereibedarf
fertigte, ein radio liege. ich sehe noch heute die bunten
lichter die es hatte. grün und rot und gelb, sie ragten
oben aus der schmalen seite heraus.
an dem morgen nach dem traum ging ich hinunter, wühlte in
dem aluschrott und der hauen begann zu rutschen und schnitt
mir den halben daumennagel ab. ich überlegte, was zu tun
sei. ich band ein taschentuch drum und ging einige zeit
später zu meinern mutter undnließ mir ein pflaster geben.
was natürlich wenig nützte, weil das nagelbett noch viel
stärker blutet als kopfverletzungen bluten.
als ich den traum zum zweiten mal träumte, geschah das
wohl, weil er beim ersten mal so verwirrend real war.

da fällt mir ein, daß ich mich in dem homotraum selbst
gesehen habe. also muß es eih traum gewesen sein, denn irl
kann man sich selbst nicht von vorn sehen. *atmet auf*
irgendwie merkwürdig, wenn einem so sachen jahrzehntelang
nachhängen und sich dann *schnippst mit den fingern* so
knall auf fall auflösen und erklären. seltsam, das sie
jahrzehntelang im kopf sind.

gute nacht da draußen, wo immer du sein magst. gib auf dich
acht.




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