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2004-01-28 15:57:14 (UTC)

execute

Zynisch schreie ich mich im Spiegel an : „Da ist sie
endlich. Eine vitale Traurigkeit, nein, eine vitale
Depression, die ihr Recht auf Existenz fordert wie ein
schreiendes Kleinkind. Die endlich wahrgenommen werden
will !“
Ich denke an einen strammes, geburtsfrisches Baby, der Arzt
hält es hoch und sagt sowas wie „Glückwunsch! Es ist eine
Depression und sie ist kerngesund und kräftig. Hören Sie,
wie sie schreit?“
Depression. Niederschmetternd, erniedrigend . Nichts Edles,
keine feinsinnige Melancholie sondern die feindliche
Lähmung jeglichen Sinnes, jeder Bewegung, jedes Willens.
Eine feindliche Lähmung kriecht durch meine Gliedmaßen,
meinen Verstand, erzeugt ein schleifendes Geräusch in Form
von Selbstvorwürfen und ich frage mich, wie ich sie
ausgelöst habe. Eigentlich frage ich mich, womit ich das
verdient habe. Aber das wäre zu sehr gejammert und ich
jammere bereits genug.
Eine Depression läßt sich nicht wegschneiden. Sie läßt sich
nur durch den massiven Einsatz pharmakologischer Gifte
töten.
Und durch Eigeninitiative. Will sie mich auf die Knie
zwingen? Kennt sie mich nicht? Ist sie so selbstherrlich
und von sich verblendet das sie glaubt, irgendetwas würde
mich zwingen können? So stark bist Du nicht. Ich werde Dir
den Kopf abreißen und den blutigen Stumpf ficken. Und ich
fange gleich damit an.




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