/me
fuckhead
Samstag, 3. Mai 2003, 22:50 h
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manchmal ist es schlichtweg kaum noch zu ertragen. nicht
mal, weil es mich ständig hin und her reißt zwischen
stimmungen, in denen ich mich gut fühle und solchen, in
denen ich mich schlecht fühle. es ist einfach der eindruck,
daß es immer schlimmer wird. ich mich immer stärker
verurteile, zurückziehe und scheinbar immer neue
begleiterscheinungen auftauchen. das essen ist so eine
sache. die unangenehmen empfindungen als ich die
zurechtweisung der kinder hörte die zusammen mit ihren
eltern am tisch saßen und aßen. die frage, wie lange ich
noch zu hause sitzen werde bis es weiter geht, meine scham,
die es mir unmöglich macht, diese dinge bei Th.
anzusprechen. ich lobe mich schon, wenn ich keinen wein
kaufe, mich nicht ausknocke. klippie sagte, es sei,
abhängig vom zustand des einzelnen, angebracht, ihn zu
loben wenn er morgens überhaupt aufsteht. was bin ich, das
man mich dafür loben kann ?! was ist los, das ich drei
tagebücher führe und bei keinem den eindruck habe, es
allein für mich zu führen? ehrlich zu sein?
ich möchte einfach, das das aufhört, das das, was jetzt
ist, nie gewesen ist. ich würde gern hier sitzen, mit
aufgeschnittenen arterien und dies würde mein
abschiedsbrief sein. ich würde gern wissen, das es in
absehbarer zeit besser wird. die sache laugt mich so aus.
bücher lesen zur selbsthilfe und dabei die frage im kopf
haben, wieso ich das tue, für wen. warum nehme ich nicht
betablocker und die ganzen anderen pillen und schaffe mich
einfach aus der welt?
wieso tue ich mir die therapie an, statt zu trinken und
dumpf und glücklich dahinzuvegetieren?
ich spiele ein spiel. verena bekommt zu sehen, was sie
ertragen kann. meiner einschätzung nach ertragen kann. was
Th. zu sehen bekommt weiß ich nicht. was sie aus dem, das
sie sieht, macht, weiß ich ebenso wenig.
und manchmal denke ich, ich bilde mir das alles nur ein.
ich kranke daran, tatsächlich _nichts_ zu haben. und so ein
paar verletzungen kann sich jeder trottel zufügen, die
besagen gar nichts.
vielleicht liegt’s am frühling. alles blüht auf – bis auf
mich.
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