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2003-03-27 14:09:42 (UTC)

die dinge mit D


gestern
~~~~~~~
eine aussage hat getroffen, „da muß was neues hin, da ist
gar nichts mehr.“ so ist es. ohne wunden bin ich nicht,
existiere ich offenbar nicht, bin ich nicht da. schon
seltsam. ich bin lebendig wenn ich mich spüre, ich spüre
mich, wenn meine finger über die geöffnete haut fahren
können. narben zählen nicht, die sind gefühllos. ich habe
nichts dagegen, mich zu verletzen, es ist nichts schlimmes,
doch mich wurmt, das das die einzige möglichkeit sein soll.
zu schneiden ist eine begrenzung des fühlens.

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heute
~~~~~~
ich war bei psydoc. als ich dran war tätschelte er
kumpelhaft meine gesicht, mein kopf wich zurück, das war
doch sehr verstörend. manchmal ist psydoc ein wenig
merkwürdig. er sprach lange mit mir und ich hatte mühe, da
zu bleiben, ich schaffte es nicht ganz und driftete in
andere sphären ab. psydoc verlängerte die AU um vier
wochen, bis ende april. ich äußerte meine verwunderung,
woraufhin er fragte, ob ich nach vierzehn tagen wieder
arbeiten gehen könne. ich verneinte erschrocken.

nach hause ging ich wie durch ein videospiel, nichts war
echt, ich dachte, wenn ich meine faust gegen einen
laternenpfahl schlüge, würde die unwirklichkeit
verschwinden. ich tippte letztlich gegen eine laterne, um
mich ihrer stofflichkeit zu versichern. ich schlug nicht
dagegen weil ich weiß, daß die welt real ist, auch wenn sie
sich nicht anfühlt, und weil es zum erzeugen eines
stofflichen eindruckes nicht notwendig ist, schmerzen zu
spüren. die umwelt fühlt sich dann weder falsch noch
richtig an, sondern wie ein videospiel, als sei sie nur auf
einer leinwand dargestellt und irgendwann würde der
projektor ausgeschaltet und ich würde den raum dann
wiedererkennen in welchem ich mich die ganze zeit über
aufgehalten hatte. so stark hatte ich das schon lange nicht
mehr und auch nicht so bewußt.

unterwegs ging ich in ein bastlerbedarfsgeschäft und kaufte
einen dünnen pinsel und MARTOR SCALPELL NO. 21 klingen weil
mir rasierklingen nicht stabil genug sind.

die krankenkasse hat mir inzwischen einen brief geschickt
in welchem sie feststellt, daß ich bald krankengeld
bekommen werde, außerdem lädt sie mich zu einem gespräch
ein.

ich habe den eindruck, daß psydoc sowohl als auch Th. mich
sehr unterstützen, wenngleich zwischen Th. und mir, von mir
ausgehend, noch berührungsängste bestehen.

unterwegs nach hause, mußte ich mehrfach die
wange „abwischen“ die von psydoc berührt worden ist. er hat
im sprechzimmer photographien hängen entweder von von sich
selbst als er kind war, oder er hat eigene kinder,
jedenfalls im sommer geknipst und entsprechend ist das kind
darauf, ein junge, in badehose abgelichtet. ein normales
photo und trotzdem verursacht es ungute gefühle bei mir. so
sehr, daß ich es in meinen beinen spüre. paranoia läßt
grüßen.


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