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2002-12-03 18:26:03 (UTC)

der Stählerne

musik : SOPOR AETERNUS, „Dead Lovers Sarabande (Face I & II)

liegt es an der musik? daran, daß ich allein bin, an dem
zorn heute morgen, daran, daß ich phantasiegespinste
abzuschütteln versuche, daß ich schneiden will?
ich bin müde, erschöpft, dennoch getrieben und unruhig ganz
tief drin. müde bin ich und kann doch nicht schlafen. ich
will nicht schneiden, denn die möglichkeit besteht, das es
täterhände sind, die die klinge führen, meine hände
stellvertretend benutzen, mich quasi fernsteuern. obwohl es
denen, sollte es sie gegeben haben, vollkommen gleichgültig
wäre, was ich heute tue und wie es mir heute geht.

... nur ein bißchen, ein wenig nur, danach hören wir auf,
nur heute noch, zur entlastung, morgen wird es besser
gehen, dann fällt alles leichter...

ist wohl alles etwas viel in letzter zeit. das „irrenhaus“,
die entwicklung (fortschritte) meiner gefährtin, meine
vermutungen deshalb, die klinik. im grunde ist es doch
ein „Laßt mich in Ruhe“ und deswegen schneiden? meine haut
in streifen schneiden weil u.a. der streß auf arbeit zu
groß ist? die sind es nicht wert. so angegriffen und
erbärmlich bin ich dann doch nicht. so muß der Stählerne
auf den plan treten und mich mit seinen schwingen schützen.
ein widerlicher gedanke, ein ewiges andenken, eher
mahnendes gedenken, an meinen arbeitgeber in der haut zu
tragen. eher würde ich mir die finger brechen ;-).

so wird es auch morgen beschissen sein, aber ich habe nicht
geschnitten. leider fühle ich mich nicht als der siegreiche
held, als der ich mich vielleicht fühlen sollte.
es ist zeit, mich abzulenken, zeit, die stiefel zu putzen (
was dachtest du denn, wieso die immer glänzen als seien sie
aus lackleder?)




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