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sonnen - untergang | 2
vergangenheit ohne zukunft
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wir trafen uns
in der stille des augenblicks,
im schweigen der einsamkeit,
der bedürftigkeit unserer tränen,
in den feuchten laken in der bretagne,
zwischen schimmeligen pizzakartons in der wohnung im
Damals. stolperten über leere weinflaschen,
zuviele menschen und dunkle gedankensphären.
wir verletzten uns
gegenseitig
mit rasierklingen
und zigarettenglut
und worten und taten und blicken an unseren körpern
und gefühlen.
wir verziehen uns weil wir beide
im auge des andern
das schwarzfunkeln gesehen haben.
wir
schillern wie rubine oder blutstropfen im kerzenschein.
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tot
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am abend, als der himmel so rot wurde das es aussah, als
hätten tausende königskinder ihre hoffnungen verbluten
lassen, stand ich an den klippen, spannte meine flügel weit
und ließ meine sehnsucht die grenzenlosikeit trinken. ich
berauschte mich am gedanken der freiheit während ich einen
schritt weiter ging, kurz bevor der traum mich nicht mehr
trug.
einen erschrockenen atemzug später war auch das nicht mehr
wichtig.
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ungehört
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du hast dein gesicht
auf einen schmierzettel gemalt.
als seiest du unwichtig
und als sollte ich dich einfach
vergessen.
hättest du dein gesicht doch auf eine rasierklinge gemalt,
dann könnte ich dir jeden tag
nahe sein.
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