/me
töte mich. bitte.
nachdem die bennies nicht mehr wirken bin ich wieder klarer
im kopf. der umzug macht mir noch immer sorgen aber ich
sehe sie als lösbar an.
was mich an den stimmungen noch immer stört ist, daß sie
nicht stabil genug sind um eine zielgerichtete handlung zu
ermöglichen. entweder zu leben oder zu sterben. ich bleibe
immer vor den toren des sterbens stehen und sterbe nur ein
bißchen, tue so als ob und verarsche mich mit zu wenigen
tabletten. mir fehlt die entschlossenheit, mich zu
suizidieren. und mir fehlt genauso der antrieb, ins leben
zurückzukehren, das mir viel zu laut und unruhig und grell
ist.
heute konnte ich mich dazu durchringen, meine stiefel zu
putzen. eigentlich keine großartige leistung, nicht mal
eine leistung. für andere. für mich war es, als würde ich
den IRONMAN bestreiten. es ist nicht normal, wenn so kleine
erledigungen einen solchen kraftakt darstellen. ich sollte
mich betrinken, dann würde ich mir darüber keine gedanken
mehr machen. doch ich müßte das haus verlassen um alk zu
kaufen. und das kann ich gerade nicht. und meine gefährtin
würde sehr befremdet sein. andererseits will sie ja immer
wissen, wie es mir geht, wie ich mich fühle. verbalisieren
kann ich es nicht aber in handlungen zeigen. vielleicht mit
einer rasierklinge in der badewanne... nicht, das meine
entschlossenheit stärker würde. die verzweiflung nimmt zu
und damit die gleichgültigkeit. um sich suizidieren zu
können muß man entweder entschlossen oder verzweifelt genug
sein. und für meinen geschmack bewege ich mich seit langer
zeit in diesem schwebezustand, der weder leben noch sterben
zuläßt. das ist wie niemals zu schlafen, nur zu dösen und
deshalb niemals richtig wach zu sein. weder schwarz noch
weiß. amorphe schlieren vor einem hintergrund
unbestimmbarer farblosigkeit.