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2016-09-12 08:08:59 (UTC)

Tuxedo InfinityBook v3, Eindruck

Nachdem ich die vergangenen drei Tage damit verbracht habe, mit dem Tuxedo InifnityBook v3, 13 Zoll herumzuspielen, will ich euch geneigten Lesern meinen Eindruck darüber mitteilen.

Bestellt habe ich das Teil, wenn ich mich nicht irre, am Montag, geliefert wurde es am Freitag derselben Woche, also am vergangenen Freitag.

In der von mir gewählten Konfiguration (8 GB RAM; nur mit M.2 SSD mit 256 GB, Samsung Pro 950 am PCIe-Port angeschlossen; und dem empfohlenen WLAN/Bluetooth-Modul) hat es knapp über 1K Euro gekostet. Als OS hatte ich Kubuntu gewählt, weil ich KDE mag (wieso weiß ich nicht), das wurde kostenlos vorinstalliert.

Der Aluminiumkörper des InfinityBooks dürfte an den Kanten etwas sorgfältiger angerundet werden, die sind nämlich ein wenig scharfkantig, allerdings verliert sich dieser Eindruck nach einer gewissen Zeit. Davon abgesehen macht das Gehäuse einen soliden Eindruck. Wenn man an die Innereien gelangen möchte, muß man ein paar Schrauben an der Rückseite lösen.

Das Display ist an ein paar Stellen am Rand so fest einmontiert, daß es helle Stellen hat, wie wenn man mit dem Finger draufdrücken würde, was aber nicht stört, sobald man auf dem Bildschirm etwas anzeigt. Dennoch billiger als es sein müßte. Auch hier: mehr Sorgfalt bitte.

Das entspiegelte Display ist, wenn man es voll aufdreht, wahnsinnig hell und läßt sich auch bei Sonnenschein gut ablesen.

Die Helligkeit des Displays per Tastatur zu verstellen, klappt bei mir nicht. Ich verstelle sie über ein Applet (heißt das so?) der Energieverwaltung von KDE.

Auf der Tastatur tippt es sich angenehm und viel besser, als ich es erwartet habe.

Die Tastaturbeleuchtung läßt sich in drei Stufen über die Tastatur verstellen (hell, sehr hell und abgeschaltet) und ist äußerst praktisch. Bei künftigen Käufen werde ich Geräte mit beleuchteter Tastatur bevorzugen.

Unter Last (z.B. Überschreiben der Festplatte mit Zufallszahlen) erzeugt das Gerät spürbar Wärme, wird aber nicht heiß, sondern nur so lauwarm. Geräusche vom Lüfter habe ich dennoch nicht wahrnehmen können.

Das Booten dauert, vom aufs-Knöpfchen-drücken bis zum zum Loginscreen knapp unter 19 Sekunden. Hach, ich hoffe, Tuxedo bietet irgendwann Geräte mit Coreboot oder einem anderen, schnellen Boot-Dingsbums an <3.
hint: Marktlücke!

Am Design ist deutlich zu bemerken, daß Clevo, der chinesische Hersteller des Barebones, sich an Apple orientiert hat, was für empfindliche Naturen wie mich immer so einen gewissen Fremdschämfaktor hat. Denn, auch wenn alles ordentlich verarbeitet ist, ist es eben nicht so perfekt wie bei Apple. (Cola light schmeckt eben nur fast wie richtige Cola. Und wenn ich Appetit auf Cola habe, wird light Cola mich geschmacklich unbefriedigt zurücklassen.) Besser wäre es gewesen, ein eigenes Design zu entwickeln. Aber sei's drum. Das InfinityBook ist ein Kampfzwerg von praktischer Größe, ist schnell, leistungsfähig und es läßt sich angenehm benutzen.

Mir kommt der Preis zwar etwas hoch vor, andererseits sind vergleichbar ausgestattete Laptops bekannterer Hersteller deutlich teurer. Man muß auch bedenken, daß ich für meinen ASUS damals 300 oder 400 Euro bezahlt habe. Und das ist die psychologische Grenze für mich. Alles was darüber hinausgeht empfinde ich als Abzocke. Verglichen mit ähnlich ausgestatteten Geräten namhafterer Hersteller ist der Preis wohl ok.


Noch was zu der von mir gewählten Konfiguration. Das Teil hat eine SSD von 256 GB. Ich hatte Zweifel, ob die groß genug ist. Von den 256GB stehen mir nach der Installation des OS 170GB zur Verfügung. Das ist mehr als ausreichend. Die HDDs meines Desktoprechners haben jeweils 160 GB und auf der, die im Moment benutze, sind 80GB übrig, der Rest ist mit Dateien, Filmen, Musik befüllt.

Die 8GB RAM sind für meine Zwecke überdimensioniert, da hätten es auch die 4GB aus der Grundausstattung getan. Andererseits will ich das Laptop auch in ein paar Jahren noch komfortabel nutzen können und wer weiß, wieviel RAM der Firefox in ein paar Jahren verschlingen wird...

Über das WLAN/Bluetooth-Modul läßt sich angenehm schnell surfen, da gibt es nichts zu beanstanden.


Zu beanstanden war allerdings die Vorinstallation des OS. Ich konnte mich nämlich nicht einloggen. Weder über die Anmeldemaske, noch über die Konsole, da hat der Installateur irgendwas falsch gemacht.

Mein Anruf beim Kundenservice erbrachte zunächst folgende Äußerung des Mitarbeiters: "Da weiß ich auch nicht weiter."

Im Verlaufe des Telephonats schlug der MA mir vor, das OS mittels des WebFai-Skriptes neu zu installieren, das Tuxedo auf seiner Homepage anbietet, das würde das OS *exakt* so installieren, wie Tuxedo das machen würde.

Da ich aber ohnehin lieber Debian haben wollte, habe ich zunächst Debian installiert, allerdings erkannte das BIOS (scheiß UEFI of course) die Festplatte nicht mehr und bot mir als Bootoption PXE-Boot an. Nach mehreren erfolglosen Versuchen, installierte ich Kubuntu mittels WebFai und voila. Ich mußte nur das OS auswählen, Return drücken und der Rest lief vollautomatisch.

In der Summe gibt es nur zwei Dinge zu beanstanden: die knapp ungenügend abgerundeten Kanten und die stellenweise zu feste Einbindung des Displays. Mit dem Rest bin ich zufrieden.

Oh, fast hätte ich es vergessen.
Ich zitiere: "Zu jedem TUXEDO erhalten Sie einen Schlüssel mit 10GB [zehn GB] Speicherplatz auf [URL] kostenlos dazu. Damit können Sie für sich oder andere einen Account anlegen oder einen bestehenden entsprechend mit Speicherplatz erweitern. (...) Deutsche Server & Datenschutz (...)"




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