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2012-06-22 21:48:30 (UTC)

Solaris

Um aus SOLARIS (2002, George Clooney) zu zitieren: "Ich unternehme willentliche Anstrengungen zu Lächeln (...)"

Es ist wirklich anstrengend im Moment. Alles, vor allem Menschen die etwas von mir wollen. Ich möchte mich ins Bett legen, mich zu einer Kugel zusammenrollen und wissen das die Welt mit ihren egomanen Idioten in Trümmer fällt.

Das ist ein Fortschritt: die Aggression richtet sich nach außen. Es gibt auch Dinge die ich mag. Im Moment beispielsweise mag ich es, hier im indirekten Schein der Lampe auf der Tastatur herumzutippen, arrogant von meinem Dachgeschoss dem Lärm der Imbezilen zuzuhören, die das Ergebnis des Fußballspieles feiern als hätte es irgendeine Bedeutung. Ich bin gleichzeitig weit weg und nah dran. Sartres EKEL kommt mir in den Kopf. Gutes Buch. Ekel, Überdruss. Haß vielleicht. Vielleicht.

Auf den Balkon treten, die Brüstung ersteigen und die Hände lösen.
Vielleicht genügst Du meinen Ansprüchen nicht. Das hast Du sehr rücksichtsvoll und vorsichtig, mit einer gewissen Erfahrung formuliert.

Vielleicht könnten wir uns einander aber annähren, so daß es am Ende weniger schmerzt als unsere einzelnen Leben gegenwärtig schmerzen. Vielleicht würde ich ja leben wollen, wenn es lohnenswert wäre. Wahrscheinlich jedoch hast Du recht und wir sollten alles so belassen wie es gerade ist. Doch ich mag es, mir vorzustellen wie es wäre, wenn es anders wäre. Mir gefällt der Gedanke das da jemand sein könnte dem ich vertrauen kann, den ich nahe heranlassen könnte, falls es mir gelingt, jemanden an mich heranzulassen. Du stabilisierst mich. Ich unterstelle Dir, daß Du mich nicht verletzen würdest.

Und ich habe das Gefühl das ich zu müde für zu große Vorsicht bin. Zu müde, allein zu schlafen, allein aufzustehen, zu müde zum Reden, zu müde für mich, den Job, das angebrachte Lächeln. Diese besondere Müdigkeit die der Schlaf nicht stillen kann.
Erschöpfung, Weltekel, Überduss. Hass vielleicht.




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