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2009-09-08 06:31:34 (UTC)

die neue Stelle

Normalerweise, so habe ich es kennengelernt, nimmt man den
Neuen mit, zeigt ihm, was, wie, wann, wo zu tun ist; man
arbeitet ihn ein.
Nicht so hier.Ich stehe herum und suche mir die Arbeit
selbst, was an sich nicht schlecht ist, dennoch ist es fast
unmöglich, weil ich nicht wissen kann, wann es z.B.
Abendessen gibt, wer welche Diät bekommt, wer Diabetiker
ist usw. Weil mir niemand etwas sagt, weiß ich nicht, wer
welche Besonderheiten in der Pflege aufweist usw.
Das heißt, ich kann nichts tun und warte ab, das die Zeit
vergeht und ich Feierabend machen kann. Wie sieht das
Konzept hinter der Pflege aus? Welches Pflegemodell wird
eingesetzt? Was darf ich tun, wenn einer der Betreuten
ausrastet? Die Einrichtung bestärkt mich in meinem
(Vor-)Urteil über Frauengeführte Pflegeeinrichtungen.
Auf meine Frage, "Kann ich *irgendetwas* tun?" erhielt ich
keine sinnvolle Antwort.

Es ist nicht wie in FIGHT CLUB: "Küche, Bad, Du, ich. Alles
klar?" Es ist eher wie "Wir brauchen dich hier nicht, wir
haben so schon zu wenig zu tun." Sowas macht mich
depressiv.

Ich habe den Eindruck, dort nicht als Mitarbeiter gesehen
zu werden, sondern als jemand, der eine Gefahr für die
Etablierten darstellt, weil er ihnen die Arbeit wegnehmen
könnte.

Natürlich, man könnte sagen, daß ich immerhin einen
monatlichen Verdienst erhalte. Aber der dürfte kaum über
HARTZ 4 liegen. Schon als ich die Einrichtung das erste
mal sah, staunte ich darüber, wie sauber es dort ist. Sowas
ist verdächtig, denn wenn 30 Leute über 5 Jahre lang
irgendwo wohnen und leben, gibt es Gebrauchsspuren. Ich
weiß jetzt, wieso es dort so sauber ist. Die Angestellten
haben nichts anderes zu tun, als hinter jedem Krümel
einzeln herzujagen.
Hoffentlich ergibt sich bald die Gelegenheit, dorthin zu
gehen, wo ich etwas tun kann. (Und wo es mehr Geld gibt)




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