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2003-02-28 12:03:45 (UTC)

Für den Kleinen *lieb hat*

Für den Kleinen

Ich lese dieses Scheißbuch weil ich heulen muß wenn ich es
lese. Damit ich heulen kann, lese ich es. Das ist besser,
als zu schneiden.
Ich mag meine Tränen, ich bin stolz auf sie, auch wenn es
jedesmal nur wenige Sekunden dauert. Ich weine zuverlässig
immer dann, wenn es um kleine Kinder geht, um Babies und
ich trauere um den Kleinen, sage ihm, das niemand ihm
jemals so etwas hätte antun dürfen und das er jetzt sicher
ist, in mir, daß ich auf ihn achten werde und nicht
zulassen werde, das ihm irgendwer jemals wieder weh tut.
Ich schütze ihn, weil er für mich diese Dinge überlebt hat
und ich bin ihm dankbar dafür.
Niemand wird jemals wieder Hand an ihn legen, ihn anfassen
oder mißbrauchen, was immer es gewesen ist, niemand wird
mit ihm Dinge tun, die er nicht will.
Und wenn er nicht reden kann weil er Angst hat, weil er vor
lauter Angst stumm geworden ist, vielleicht weil er nie
reden durfte oder weil er noch ein Baby ist, manchmal ist
er auch alt genug um zu laufen und zu spielen, wenn er also
vor Angst zitternd sich zu verstecken sucht, werde ich ihn
beschützen und ihn trösten, ihm sagen das alles gut ist,
das er keine Angst mehr zu haben braucht, das _ich_ jetzt
aufpassen werde, das er nicht schuld war.
Ich bin sein Wächter und wer an ihn ran will, muß durch
mich durch und das ist nicht zu schaffen.
Der Kleine hat „es“ überlebt und er hat mich überlebt. Als
ich versuchte uns umzubringen, einmal, zweimal, fünfmal,
hat er auch das überlebt.
Ich habe Ehrfurcht vor seiner Stärke und seinem Willen, ich
bin stolz darauf, ihn in mir, bei mir zu haben. Er hat es
verdient, zu überleben.




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