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2001-09-16 08:45:42 (UTC)

Abtrennung der Untertassensektion

Musik : The Cure – Three imaginary Boys / Faith /
Pornography
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Da bin ich wieder. Aus dem weißen Rand sind fette
Brandblasen geworden, richtig prall. Ich habe ein Pflaster
draufgeklebt damit die Klamotten nicht mit dem Wundsekret
in Kontakt kommen.

Irgendwie ist das nicht mein Körper, ich bin nicht dieser
Körper, ich könnte jeder andere Körper sein, das ich gerade
in diesem stecke ist Zufall. Die Finger tippen den Text und
ich wundere mich darüber, das sie meinem Willen folgen, es
scheint, als wüßten einen Millisekunde bevor es in mein
Bewußtsein dringt, was ich schreiben will. Ich danke dem,
dessen Körper ich benutzen darf und ich hoffe, das ich das
geliehene Gut nicht beschädige oder über Gebühr lange
benutze. Es fühlt sich an als steckte ich in einem zu
großen Anzug. Seltsam nicht wahr? Ich benutze die optische
Sensoren des Körpers um aus der Hülle die Kopf heißt nach
draußen zu blicken. Eine fremde Technologie, als würde ich
einen erbeuteten Panzer steuern. Eine Hand reibt über den
Mund, war ich das ? Die andere Hand hält eine Zigarette. Es
ist doch so unsinnig zu rauchen. Stecke ich etwa in einem
süchtigen Körper?

Vom Atosil ist alles noch gedämpft. Ich habe gestern nacht,
das heißt heute morgen gegen 1h 25 mg eingenommen und
überlegt, ob ich auch den Rest aus dem Blister drücken und
einnehmen soll. Der Gedanke an die Reaktion des größten
Mädchens der Welt hat mich davon abgehalten. Ich wollte sie
nicht beunruhigen indem ich unnatürlich lange und tief
schlafe.
Der Wundschorf des ältere Verbrennung löst sich
stückchenweise ab und ständig bleibt das T-Shirt daran
hängen. Ich bin froh darüber, gestern nicht geschnitten zu
haben.

Der Körper stellt sich auf zwei Beine und läuft zu einer
Flasche, er scheint durstig zu sein und er hat einen üblen
Geschmack im Mund. Die Wohnung ist unordentlich. Was mache
in dieser Wohnung und wieso sitze ich mit ihm am Pc ? Der
Körper korrigiert die Rechtschreibung und scheint mich gar
nicht zu bemerken. Da kommt die Hand wieder, reibt über die
Augen, er scheint müde zu sein und traurig, nach der Musik
im Hintergrund zu schließen. Und er riecht nach Schweiß.
Jetzt werde auch ich müde. Wir werden uns jetzt schlafen
legen .Hoffentlich sieht er mich nicht.




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