/me

2002-09-21 22:56:41 (UTC)

schlafen?

alles ist still. der spiegel ist
blind. das ist in ordnung ich mag mich nicht sehen. stille,
das herz schlägt als lachte es mich aus. die venen voll
praller lebensfreude. sie lachen mir hohn, rufen „versager“
und das ich’s doch nicht tu. und sie haben recht, ich werde
es anders machen.
die katze mahnt den gang ins bett an, ihren
mitternachtssnack. ich will mich nicht in dieses kalte,
leere monstrum legen, den alptraum aus schlaflosigkeit.
diesen grausigen ort, wie ein offenes grab im winter kommt
es mir vor. ich will mich nicht lebendig begraben lassen.
lieber warmes wasser in die wanne und dann...

und morgen frierend erwachen, sich fühlen, als habe
man nicht geschlafen. die nächte sind schon lage keine
erholung mehr, ich gehe zu bett weil man das eben so macht
und weil nachts kaum etwas anders zu tun bleibt. das leben
zu imitieren funktioniert fast überall, fast immer. wer
wollte auch wissen, ob eine geschichte wahr ist?
hauptsache, sie erweckt den anschein von wahrheit und sie
ist gut erzählt. und es macht keinen sinn sich darüber den
kopf zu zerbrechen. hör auf, geh ins bett. wenn das denken
mal stehenbliebe, nachts zumindest. das wäre schön. es gibt
tatsächlich sehr viel schönes im Konjunktiv.




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